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Die Mauer um das Giza-Gelände

 

Auf einer Wanderung über das Plateau-Gelände von Giza im März 2002 machten wir eine überraschende Entdeckung: 

Im südöstlichen Teil, draussen in der Wüste, stiessen wir auf einen in die Weite führenden, rund 1,5 m tiefen Graben. Verwundert folgten wir ihm ein Stück – und erblickten am Wüstenrand Richtung Kairo eine massive Mauer! Um die seltsame Bautätigkeit näher zu betrachten, gingen wir am Tag darauf ins Araberviertel im Nordosten des Plateaus, wo sich die Mauer fortzusetzen schien. Auch dort war ein Fundamentgraben ausgehoben worden. Kaum hatten wir uns genähert, tauchten zwei Polizisten auf, die uns mit einem harschen „No looking, no looking!“ wegwiesen. Wir waren zwar in keiner „Touristenzone“, aber sogar „hinsehen verboten“?!

Um zu verhindern, dass die Polizisten unsere Personalien aufnahmen, gehorchten wir sofort und machten uns scheinbar eingeschüchtert von dannen. Die strenge Bewachung des „heiligen“ Grabens hatte uns überrascht. Mit der gebotenen Vorsicht nahmen wir die Spur an einem anderen Ort wieder auf. Wir folgten dem lang gezogenen Graben, in dem etwas weiter dicke, massive Betonfundamente eingegossen waren, bis wir erstmals vor einem fast fertigen Teil der Mauer standen: Sie war rund 3,5 m hoch und darauf ragten Metallstangen nochmals etwa 3,5 m in die Höhe! Die damals errichteten Mauerabschnitte waren von den Pyramiden aus nicht zu sehen. Um unsere Erkundungen fortzusetzen, ritten wir auf Pferden und konnten ca. 2 km südlich der Pyramiden die Mauer mit vollem Zoom fotografieren. Auf unseren Exkursionen sahen wir, dass Tag und Nacht an der Mauer gearbeitet wurde. Was aber war der Grund für den schnellen und (un)heimlichen Mauerbau? Nach der Rückkehr in die Schweiz stellte sich heraus, dass bisher niemand davon gehört hatte, dass weiträumig um das Giza-Gelände eine massive Betonmauer gebaut wird. Selbst für den renommierten Religions- und Geschichtsforscher Dr. J.J. Hurtak, der schon persönlich in Ägypten archäologische Entdeckungen gemacht hatte, waren unsere Informationen neu (siehe Seite 217). 

Als wir Mitte 2002 wieder nach Ägypten reisten, stand die Mauer bereits an der gesamten Nordostfront des Giza-Geländes in Richtung Kairo, mit den aufgesetzten Stangen und Gittern aus Eisen. Sie erstreckte sich über Hunderte von Meter ohne Unterbrechung. An der über 3 km langen Seite gegen das arabische Wohnviertel gab es neben dem Haupteingang nur noch einen einzigen Durchgang zum Plateau, der von zivilen Beamten bewacht wurde. Sie kontrollierten alle Passanten mit Metalldetektoren. Entlang der Mauer patrouillierten Militärpolizisten sowie Wächter in Zivil. Auch die Einheimischen waren besorgt über den Mauerbau, der mit unscheinbaren Argumenten, und von der Weltöffentlichkeit praktisch unbemerkt, vorangetrieben wurde.

 

Die Gründe für den Mauerbau

Gegenüber der lokalen Bevölkerung begründete die Plateau-Verwaltung den Mauerbau, den die Einheimischen natürlich von Beginn weg bemerkten, hauptsächlich mit dem notwendigen Schutz vor Dieben, Terroristen und Touristen. Für den Schutz vor Dieben kommt die Mauer allerdings ein paar Tausend Jahre zu spät, denn die Pyramiden sind ja leer. Was kann denn noch gefunden werden, was eine solch hohe, massive und teure Mauer (siehe Textkasten „Die Bauweise der Mauer“ auf Seite 292 und „Die Kosten der Mauer“ auf Seite 294) rechtfertigen würde? Von den Ägyptologen und Plateau-Verwaltern wird doch sonst immer gesagt, dass alles längst entdeckt und bekannt sei.

Weder für Diebe noch für Souvenirjäger ist das Giza-Gelände ein Fundort, zumal es streng bewacht wird und es dort an leicht wegzuschaffenden Kulturgütern fehlt. 

Die herumliegenden losen Quadersteine der Pyramiden-Verkleidung sind viel zu gross und zu schwer, um sie tragen zu können. Ein motorisierter Raubzug hingegen wäre schon vor dem Mauerbau unmöglich gewesen. 

Ansonsten sind Touristen als Devisenbringer in Giza hoch willkommen, bescheren sie doch fast allen Einheimischen den Lebensunterhalt. 

Und ob die Mauer den heutzutage viel beschworenen Schutz vor Terrorismus zu bieten vermag, ist mehr als fraglich: Terroristen könnten im Touristenstrom nach wie vor auf das Pyramiden-Gelände gelangen oder von ausserhalb des Geländes oder der Wüste her eine Rakete abfeuern …

Die Einheimischen befürchten vor allem, dass mit der Giza-Mauer die Tourismuseinnahmen weiter monopolisiert werden und nur noch einige wenige Händler das Exklusivrecht bekommen, um im lukrativen Gebiet Geschäfte zu betreiben. Das hat sich in den letzten Jahren auch bewahrheitet, z. B. bei der Neugestaltung des Eingangsbereiches vor dem Sphinx. 

Doch es ist höchstens ein Nebeneffekt und kaum der Grund für den Mauerbau, zumal sich die Besucherströme und damit die kommerzielle Seite durch das neue Grand Egyptian Museum (siehe Seite 230) sowieso grundlegend verändern wird.     

Gemäss übereinstimmenden Angaben unserer lokalen Informanten wird der Mauerbau von ausländischen Geldgebern finanziert, namentlich von dem amerikanischen Unternehmen Stanford Research International (SRI), das aus der Stanford-Universität hervorgegangen ist, sowie von der Florida State University (FSU). 

Diese beiden US-Institutionen dürfen in Giza nicht nur Grabungen ausführen, sondern auch das ganze Gebiet unter bewaffneter Bewachung weiträumig mit einer gewaltigen Mauer abriegeln. Verfolgen hier unheimlich mächtige Leute heimliche Absichten?

Ein weiterer Fakt ist, dass es heute für viele Wissenschaftler und Archäologen fast unmöglich ist, eine Erlaubnis für Forschungen in Giza zu erhalten. Verschiedene Akademiker, die Entdeckungen machten oder publizierten, welche der offiziellen Ägyptologie widersprechen, wurden mit Einreiseverboten belegt. 

 

Die Hypothese 

Angesichts der riesigen Fläche von rund 14 km2, die bis weit in die Wüste mit einer gigantischen Mauer abgesperrt wird, drängt sich der Verdacht auf, dass die Auftraggeber vor allem an der Erforschung des Untergrunds interessiert sind, weil sie mehr wissen, als der Öffentlichkeit über die offizielle Ägyptologie vorgemacht wird. 

Die Gesamtschau meiner Informationsquellen deuten auf einen grösseren „Masterplan“ hin: Durch die Forschungen in Giza seit den Siebzigerjahren konnten die alten Überlieferungen von den unterirdischen Anlagen bestätigt werden. Dieses Gebiet wird nun abgesperrt und gleichzeitig entsteht das Grand Egyptian Museum (GEM). Nach dessen Eröffnung sollen die Pyramiden für die Touristen, die sie dann im neuen Museum virtuell begehen können, geschlossen werden. 

Und die unterirdischen Anlagen auf dem Giza-Gelände können von einer exklusiven Gruppe ungestört gesucht, entdeckt, erforscht und allenfalls vereinnahmt wie auch verheimlicht werden.

Das ist zugegebenermassen eine These, doch die Umstände sprechen für sich: 

  • Der weitgehend inoffizielle Mauerbau
  • Das Ausmass des umfassten Gebiets
  • Die Macht der Auftraggeber
  • Der uneingeschränkte Geldfluss
  • Die zeitgleiche Errichtung des Grand Egyptian Museum (GEM)
  • Die Umgestaltung des Giza-Geländes  mit einem neuen Eingangsbereich

Mein Verdacht gründet aber nicht nur auf diesen Fakten, sondern auch auf alten Quellen, der neuzeitlichen Giza-Forschung und auf unseren eigenen Erlebnissen vor Ort. Wie ich dargelegt habe, ist die Giza-Forschung höchst brisant. Ich dokumentiere, dass sich in Ägypten mehrere Anlagen befinden, die nicht ins herkömmliche ägyptologische Weltbild passen. 

Wird die Erkenntnis, dass die Erschaffung der Pyramiden nicht den Pharaonen zugeschrieben werden kann, durch weitere Funde wissenschaftlich endgültig bewiesen, muss die frühe Kulturgeschichte der Menschheit neu geschrieben werden!

 

Der Verlauf der Mauer

Der Bau der Mauer um das Pyramiden-Gelände von Giza sollte wohl so lange wie möglich unauffällig erfolgen. Denn sie wurde zuerst im Wüstenbereich errichtet, dann entstanden die seitlichen Abschnitte, und am Schluss die Abschnitte, die den Stadtteil Nazlet El-Semman vom Giza-Gelände trennen. In der islamischen Bevölkerung herrschte zuvor schon Unmut, als aber sogar ein Teil des arabischen Friedhofs der Mauer zum Opfer fallen sollte, kam es zum offenen Protest, worauf die Bauherren einen Kompromiss anboten. Die Mauer wurde um den Friedhof herum gebaut, dafür musste im Araberviertel auf einer längeren Strecke die vorderste Häuserreihe mit Wohnungen, Geschäften, Pferde- und Kamelställen weichen. 

Erst in der letzten Bauphase wurde die Mauer von Süden und Norden her zum touristischen Zugangsbereich gezogen, aber auch dort möglichst versteckt. Im Osten führt die Mauer unterhalb der „Cheops“-Pyramide vorbei und endet rund 100 m vor dem Eingang. Auf der anderen Seite, wo sich die Busparkplätze befinden und die Shows für die Touristen gezeigt werden, reicht die Mauer bis 200 m heran (Stand jeweils Herbst 2004). Um sie zu sehen, muss die direkte Zufahrtsstrasse verlassen werden. Deshalb wird sie von den meisten Besuchern der Pyramiden gar nicht bemerkt.

Die Länge der Giza-Mauer habe ich im Oktober 2004 mit einem GPS-Gerät erfasst (Global Positioning System ist ein satellitengestütztes Navigationssystem). Die Umrundung dauerte einen halben Tag. 

Die Wüstenstrecken mussten zu Pferd zurückgelegt werden, die heikleren Bereiche, vor allem entlang der militärischen Zone im Nordwesten der Pyramiden, zu Fuss, teilweise schleichend und kriechend. Auf diese Weise entstand die Karte des Mauerverlaufs (siehe Seite 286), mit deren Publikation die Öffentlichkeit erstmals einen Gesamteindruck von der weitläufigen „Einzonung“ von Giza bekam. 

Im Oktober 2006 haben wir den nächsten Sektor in Richtung Saqqara mit GPS aufgezeichnet (siehe Seite 288).

Beginnen wir den Rundgang beim Eingangsbereich, der sich im Osten des Plateaus vor dem Sphinx befindet, und folgen der Mauer im Uhrzeigersinn: Vom Busparkplatz entfernt sie sich zuerst ostwärts von den Pyramiden, dreht dann in Richtung Süden, führt am neuen arabischen Friedhof vorbei und verschwindet danach gegen Südosten am Horizont in Richtung Saqqara.

Auf der Höhe des neuen arabischen Friedhofs zweigt von der hohen Aussenmauer fast rechtwinklig eine niedrigere Mauer in Richtung Westen ab. Sie führt knapp
2 km südlich der Pyramiden quer über das Wüstengelände und mündet nach 4 km in die westliche Aussenmauer.

Die Machart der Zwischenmauer entspricht der der grossen Aussenmauer. Hier ist die Betonmauer nicht 3,5, sondern nur 0,8–1,2 m hoch, doch der Gitteraufbau von
3,5 m ist derselbe. Die westliche Aussenmauer reicht vom Punkt, wo die Quermauer auf sie trifft, in südöstlicher Richtung weit in die Wüste, wo sie sich ebenfalls am Horizont verliert. Gegen Norden führt sie entlang einer Autostrasse zurück nach Giza. Nach etwa 5 km gelangt man zu den Zubringerstrassen, die für den neuen Eingang zum GEM und dem Pyramiden-Gelände gebaut wurden. 1 km weiter befinden sich militärische Anlagen (Kasernen, Übungsplätze, Lagerhäuser etc.). Danach biegt die Mauer scharf ab und führt in den Ortsteil Nazlet El-Semman, wo sie wie bereits erwähnt etwa 100 m vor dem Eingangsbereich beim Sphinx endet. 

All das wurde in rund drei Jahren sozusagen aus der Wüste gestampft. Das endgültige Ausmass des Mauerbaus kann noch nicht abgeschätzt werden. Kartografisch erfasst haben wir den Wall vom Norden bis und mit der südlichen Quermauer: Ohne Berücksichtigung der Mauerfortsetzungen im Südosten und Südwesten beträgt der Umfang etwas mehr als 14 km. Allein das damit abgegrenzte Gebiet ist mit rund 12 m2 um ein Vielfaches grösser als das eigentliche Giza-Plateau, das nur etwa 3 m2 umfasst.

 

Die Bauweise

Im Jahr 2001 begannen die Ägypter im Frontbereich des Giza-Plateaus eine einfache Mauer mit Natursteinen und Zementmörtel zu bauen, die gut ins Erscheinungsbild passte. Wir sahen sie bei unserem Besuch im Sommer 2001, machten aber keine Fotos, weil wir damals den Zusammenhang noch nicht kannten. Die von den Ägyptern errichtete Mauer war erst wenige hundert Meter lang, als der Bau gestoppt wurde. Gemäss unseren Gewährsleuten in Kairo geschah dies, nachdem es eine ausländische „Inspektion“ gegeben hatte. Zum Erstaunen der Bevölkerung wurde die Steinmauer wieder abgerissen. Anscheinend war sie den Bauherren zu schwach und zu niedrig. Und sie hätte wegen des fehlenden Fundaments auch leicht mit einem Tunnel untergraben werden können.

Gegen Jahresende fuhren im Wüstenbereich Bagger und Baumaschinen auf, um den Fundamentgraben auszuheben und mit dem Bau der neuen, massiven Beton-mauer zu beginnen. Sie steht nun auf einem mit einer Doppelreihe Armierungseisen verstärkten Betonfundament, das bis zu 1,5 m in den Boden eingegossen und
0,8–1 m dick ist, und bis 3,5 m in die Höhe ragt. Darauf wurden ebenso hohe, vorfabrizierte Gitterelemente montiert, so dass der „Schutzwall“ insgesamt rund 6 und streckenweise sogar bis 7 m hoch ist. Eine solche Konstruktion findet man sonst nur bei militärischen Anlagen. 

Ein anderer Vergleich, der sich aufdrängt, ist die von den Israelis zur Abtrennung der palästinensischen Gebiete errichtete Mauer, die etwa gleich hoch und dick, aber mehr als 700 km lang ist.

 

Die Kosten

Der Stopp und Abbruch der ursprünglichen Steinmauer und der darauffolgende Bau der massiven, inzwischen 14 m langen Betonmauer gleichzeitig an mehreren Orten im Schichtbetrieb verdeutlichen, dass bei diesem Projekt nicht gespart werden muss. Die Finanzierung scheint kein Problem zu sein und stammt deshalb kaum von der ägyptischen Regierung. Da zur Giza-Mauer keine offiziellen Mitteilungen und Angaben vorliegen, müssen wir mit Schätzungen vorliebnehmen. 

Die offizielle Meldung (07.11.2005) beziffert die Kosten für den gesamten Bau mit 55 Mio. ägyptischen Pfund, das wären ca. 12 Mio. US-Dollar oder 8 Mio. Euro. Dieser Betrag scheint zur öffentlichen Beruhigung sehr tief angesetzt und es ist auch nicht definiert, welcher Bauabschnitt damit gemeint ist.  

Gemäss lokalen Beobachtern und Berechnungen von Fachleuten haben Planung, Konstruktion und die Bauausführung schon für die erste Stufe bis Ende 2004 rund 20–30 Mio. US-Dollar gekostet, unter Berücksichtigung der lokalen Billiglohnkräfte. Und ein Ende des Mauerbaus zeichnet sich auch im Jahr 2018 nicht ab.

Weshalb wird dort so viel in diesen gewaltigen Mauerbau investiert und von wem? Es ist kaum anzunehmen, dass jemand Geld einfach zum Spass wortwörtlich in den Sand setzt. Wer Millionen locker macht, muss lohnende Gründe haben und gute Beziehungen zur ägyptischen Regierung. Denn immerhin wird das ganze Gebiet des UNESCO-Weltkulturerbes „Memphis“ ummauert und grundlegend umgestaltet.

 

Die Erbauer

  • Die Ägyptische Regierung
  • Das SCA Supreme Council of Antiquities

Am 07.11.2005, offiziell „nach dem vollständigen Abschluss des Mauerbaus“, berichtete die ägyptische Regierung auf ihrer Homepage in einen kleinen Artikel über die Mauer:

„Pyramids plateau electronically secured by 2006: A plan to electronically secure the Pyramids Plateau, implemented over the past 3 years, will be given the go-ahead by President Hosni Mubarak early next year. The plan is a collaborative effort of the Ministry of Culture and the National Security Agency./ Minister of Culture Farouk Hosni said that the project cost LE55 million, and includes the establishment of a 15-km fence around the plateau, to protect against squatting. The fence is entirely away from the panorama of the pyramids, and does not have a negative impact on the aesthetic scenery of the Plateau./ Secretary General of the Supreme Council of Antiquities (SCA ) Dr. Zahi Hawas said that the plan provides the area with about 20 electronic gates to regulate and control visits.“

http://www.sis.gov.eg/En/EgyptOnline/Culture/000001/0203000000000000000506.htm

„Pyramiden-Plateau ab 2006 elektronisch gesichert: Seit drei Jahren ist an der Umsetzung dieses Planes bereits gearbeitet worden, und Anfang nächstes Jahr wird Präsident Hosni Mubarak grünes Licht geben für den Plan, das Pyramiden-Gelände elektronisch zu sichern. Es ist ein gemeinsames Projekt des Kulturministeriums und der Nationalen Sicherheitsbehörde. Der Kulturminister Farouk Hosni sagt, das ganze Projekt koste 55 Mio. ägyptische Pfund und umfasse auch den Bau eines 15 km langen Zaunes um das Plateau, um dieses gegen weitere Besiedlung zu schützen. Der Zaun verlaufe ausserhalb des Pyramiden-Panoramas und habe keinen negativen oder ästhetischen Einfluss auf das Erscheinungsbild des Plateaus. Und der Generalsekretär der Altertümerverwaltung, Dr. Zahi Hawass, sagt, dass das gesamte Gelände mit etwa 20 elektronischen Toren bestückt werde, um die Besucher zu regulieren und zu kontrollieren.“

  •  FSU Florida State University
  • SRI Stanford Research Institute

Immer wieder fallen im Umfeld der Bauarbeiten und der Beteiligten diese beiden alt bekannten Namen (siehe „Wissenschaftliche Geschichte“, Seiten 191, 198 und 201).

Doch woher das neu geweckte Interesse und die grossen Investitionen, wenn es gemäss der führenden Ägyptologen der Altertümer-Verwaltung nichts mehr zu finden gibt?

Oder wissen sie auch, was dort noch ruht?

 

Das GEM (Grand Egyptian Museum)

Anfang Februar 2002 hat der damalige ägyptische Präsident Mubarak in Giza den Grundstein für ein neues, hochmodernes Museum der Superlative gelegt, mit dem Namen GEM für Grand oder auch Gizeh Egyptian Museum. 

Dies geschah genau zum 100. Jahrestag der Eröffnung des berühmten Ägyptischen Museums im Zentrum von Kairo, das zwischen 1900 und 1902 unter französischer Leitung im neoklassischen Stil erbaut wurde. Das einst für 35‘000 Ausstellungsstücke ausgelegte Museum im Zentrum von Kairo platzt seit Jahrzehnten aus allen Nähten. Dort lagern rund 150‘000 Exponate in den Ausstellungsräumen und vor allem in vielen Kellern, die nicht dafür eingerichtet sind. Darunter leidet die fachgerechte Konservierung, so wurden z. B. um Platz zu sparen, viele Mumien jahrzehntelang aufrecht ausgestellt und ungeschützt gelagert. Die Notwendigkeit eines neuen Museums ist vor diesen Hintergründen unbestritten. Das alte Ägyptische Museum in Kairo wird danach nicht geschlossen, es soll weiterhin als Ausstellungsort für rund 5‘000 ausgewählte Exponate dienen.

Ursprünglich sollte das neue GEM für 30 Mio. US-Dollar in der „6th October City“ im Westen von Kairo gebaut werden. Doch im Jahr 2000 erhielt das Projekt überraschend  einen neuen Standort direkt bei den 3 Pyramiden und wuchs gleichzeitig in gigantische Dimensionen. Das Budget betrug 2012 gemäss dem SCA Supreme Council of Antiquities bereits 350 Mio. US-Dollar. 2017 betrug das Budget für das sogenannte 3D-Museum nochmals mehr als das Doppelte mit einem Vertragswert von 620 Mio. Euro (rund 760 Mio. US-Dollar). Zwei Drittel der Kosten finanziert Japan mit einem zinslosen Kredit, doch wo das restliche Drittel herkommen soll, ist gemäss dem SCA auch im Jahr 2018 noch unklar. Es heisst, wenn keine internationale Finanzierung mehr gewonnen werden kann, würde der Staat die Differenz übernehmen. Doch Ägypten ist hoch verschuldet und die Währung verliert seit 2017 laufend und massiv an Wert. 

Die Eröffnung war eigentlich schon im Jahr 2007 vorgesehen, wurde dann mehrmals verschoben, denn im Herbst 2006 war noch nicht mal der Aushub abgeschlossen. Dann wurde zwischen 2008 und 2016 wieder mehrmals verschoben, doch nun erfolge auf Ende 2018 eine Teileröffnung und die volle Eröffnung auf 2022. Ab der Teileröffnung sollen vor allem die 5’600 Fundstücke aus dem Grab von Tutanchamun zugänglich sein. 

Andere Prunkstücke, die in Museen über die ganze Welt verstreut liegen, sollen online auf Bildschirmen gezeigt werden.

Nach der vollen Eröffnung sollen 150‘000 Exponate zugänglich sein und damit eine der grössten Sammlungen der Welt auf 50’000 m2 überdachter Ausstellungsfläche entstehen. Den Kern bilden 50‘000 Artefakte von der ägyptischen Urzeit bis zur griechisch-römischen Geschichte, von denen 30’000 bisher nie gezeigt wurden. Dazu 50’000 weitere antike Objekte, sowie 50’000, die in begehbaren Magazinen lagern. 

Innerhalb des Museum-Komplexes wird es auch ein Hotel, einen Konferenzsaal mit 1’200 Plätzen, 8 Restaurants und 30 Läden geben. Die geplanten Anbindungen erfolgen ebenfalls in der Superlative, mit einer zusätzlichen Autospur, einer eigenen Metrostation und einem GEM-Shuttle vom neu gebauten Flughafen, dem „Sphinx International Airport“, der ebenfalls im Sommer 2018 eröffnet werden soll. 

Das GEM erhebt sich inzwischen auf einem Wüstengebiet von 100 Hektaren zwischen dem Stadtrand von Kairo und der nordwestlichen Ecke des Giza-Plateaus. Es liegt so nur 2 km von den 3 Pyramiden entfernt und ist Teil eines neuen Masterplanes für den ganzen Komplex.

Anmerkungen:

In Giza werden mit dem Bau des Grand Egyptian Museum offenbar auch inoffizielle Pläne verfolgt. Darauf deuten die Errichtung der massiven Betonmauern zur weiträumigen Abgrenzung des Geländes hin (siehe Seite 280), die mehrfachen offiziellen Aussagen, das Plateau werde geschlossen, da es im GEM in 3D begehbar sein werde, sowie die seit den Siebzigerjahren nachgewiesenen heimlichen Forschungen.

Erstaunlich ist, dass der Mauerbau nie direkt mit dem GEM in Zusammenhang gebracht wurde und umgekehrt. Dabei besteht zwischen den beiden gigantischen Bauten eine direkte Verbindung, wie ich in diesem Buch aufzeige. Allein schon die gleichzeitige Grundsteinlegung für das GEM mit dem Baubeginn der Giza-Mauer ist sicher kein Zufall!

 

 

Dies ist ein Auszug aus dem Buch GIZA VERMÄCHTNIS.